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 Kategorie: Kinder/Familie Zum jüngsten Beitrag 
Thema: Typprägung durch Erziehung?redaktionsteam - 01.06.2005 12:30 
Liebe Diskussionsfreudige/Leser/Psychographen,

diesen Monat interessiert uns, in wie weit ihr denkt, daß unsere Erziehung Einfluss auf unsere Typprägung nimmt.
Welche Erfahrungen habt ihr hinsichtlich der Typkonstellationen innerhalb eurer Familien gesammelt?
Wurden unterschiedliche Typen innerhalb des familiären Umfeldes eher als angenehm oder als hinderlich erlebt?
Existieren vielleicht typbedingte Unterschiede, wer sich was und von wem anerziehen lässt?
Kramt doch mal in eurer Vergangenheit nach und lasst uns teilhaben an euren Erlebnissen mit Eltern,(damals wahrscheinlich noch) Kindergärtnerinnen, Lehrern, evtl. Omas, Tanten, Geschwistern...

LG
Das Redaktionsteam (Barbara (HT), Marion (BT), Petra (ST))

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A1   RE: Typprägung durch Erziehung bisi - 01.06.2005 13:45 
Hallo Redaktionsteam,

ich fände es interessant, diesen Bereich auch noch zu erweitern hinsichtlich der Beeinflussung durch Ehe/Beziehung.
Ich habe nämlich den Eindruck, dass eine langjährige Partnerschaft unter Umständen sogar zu einer vollständigen Verlagerung des Typenschwerpunktes führt.
Beispiel: Ein Beziehungstyp, der sehr lange mit einem Handlungstyp verheiratet ist, hat seine Handlungstypanteile im Laufe dieser Beziehung derart stark herausgebildet (übernommen), dass man ihn mittlerweile auf Anhieb gar nicht als Beziehungstypen erkennen würde. Diese Anpassung halte ich im übrigen für nicht unproblematisch.
Ist das vielleicht für Euch auch interessant?
Mich würde interessieren, ob es ähnliche oder auch andere Beobachtungen bei verschiedenen Konstellationen gibt; zumal es ja gerade eine erste Statistik der Paarkonstellationen gibt.
Gruß
Ira

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A2   RE: Typprägung durch Erziehung werner - 01.06.2005 15:10 
Da gebe ich Ira Recht: "Erziehung" ist nicht mit dem Auszug bei den Eltern zu Ende.

Ich könnte durchaus unterschreiben, dass mich auch Beziehungen "erzogen" haben - nur würde ich nicht so weit gehen, dass sie auf meinen Typ Einfluss genommen haben.

Wir müssen hier deutlich unterscheiden zwischen dem, was den Typ ausmacht (das Angeborene, das "Sein") und dem, was wir uns als Verhalten aneignen (das "Können" und "Haben").

So gesehen habe ich von allen Typen in meiner Umgebung gelernt oder auch abgeschaut, was ich nicht so machen möchte.

Das Wort "Typprägung" in der Überschrift finde ich unglücklich gewählt bzw. missverständlich; wir waren uns doch in der Mehrzahl einig, dass die Typprägung auch keinen Fall durch die Erziehung geschieht, sondern schon vorher - wie auch immer.

"Beeinflussung des typspezifischen Verhaltens durch Erziehung" fände ich treffender.

Werner (BT)

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A3   RE: Typprägung durch Erziehung redaktionsteam - 01.06.2005 17:34 
@werner, ich habe es NICHT als kritik aufgefasst, da es ein berechtigter einwand war.
ich stimme zu, daß es missverständlich sein kann und bin dir dankbar für die bessere formulierung.

@ira, auch da stimme ich zu, was beziehungen betrifft.
der gedanke, warum wir erziehung gewählt hatten, war der, daß wir als kinder noch "ungefilterter" durchs leben gehen und evtl.!!! leichter zu beeinflußen sind/oder annehmen (aus mangelnder selbsterfahrung oder reflexion?). was aber selbstverständlich das bewußte lernen oder vielleicht eher unbewußte übernehmen in späteren jahren nicht ausschließt.

also immer her mit den beobachtungen.

lg
petra v. redaktionsteam

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A4   RE: HT-Training für BTs werner - 01.06.2005 18:19 
Mir fällt ein Beispiel ein, an das ich oft denke: Ich wuchs mit zwei älteren Brüdern (und zwei jüngeren) auf, mein HT-Bruder war vier Jahre "voraus".

Da war es oft so, dass ich mir (als Denker) dachte: Wie würde er es wohl machen (er ist vermutlich Macher) und ihn so als Vorbild hatte. Andererseits forderte er durch seine körperliche Überlegenheit mich dazu heraus, das "Verteidigen" zu lernen, was ja bekanntlich eine Schwachstelle für BTs ist.

So gesehen also ein zweifacher Einfluss aus dieser Ecke. Ich glaube aber, ich bin ihm (bis ins Erwachsenenalter) oft auf die Nerven gegangen :-)

Werner (BT-Denker)

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A5   Eltern engel - 01.06.2005 22:24 
Da ich selbst längere Zeit als HT "durchgegangen" bin und erst nach der Vermutung, dass ich durch meine Eltern (beide HT) derart geprägt bzw. in meine Ress. gedrückt worden bin zum meinem Sachtyp fand, glaub ich wohl, dass der Einfluss der Eltern auf das eigene "Typdasein" sehr stark sein kann.

im Nachhinein fiel mir dann vieles auf, was gar nicht zu mir gehört, vielleicht ein paar Stichworte:
- mehr Schein als Sein,das Bild nach außen musste immer stimmen, die heile Welt eben, dazu wurde ich regelrecht gezwungen
- aufgeräumt und sauber musste mein Zimmer immer sein - *graus*
- beide arbeiteten auch zu Hause bzw. an den Wochenenden und ich wurde regelmäßig dazu rangezogen

Heute kann ich sagen, dass mir die Nähe und der liebevolle Umgang zu ihnen gefehlt hat.

und ich habe eine Schwester (ST), von der ich genau das bekam, was mir fehlte.

Und ich glaube, dass unter uns viele so mit einem "Falschen" Typ unterwegs sind!

lg Kathleen
St    

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A6   ST mit HT-mutter,HT und BT-freundinnen bluaflava - 02.06.2005 14:23 
wie bereits in der spalte "kleiderfarben der sachtypen" erwähnt, hatte meine mutter (HT) bei mir relativ wenig erfolg, was anerziehen betrifft.
dadurch kenne ich so sachen wie hausarrest ausgesprochen gut (was für mich weniger schlimm war. sie ging wohl eher von sich selbst aus).
was ich aber früh bewußt wahrgenommen habe, war die tatsache, daß ich etwas tun/arbeiten mußte, um an geld zu kommen.
freiwillig rückte meine mutter keine müde mark raus. dafür gab es für frondienste (aus meiner sicht) wie staubwischen, spülmaschine ausräumen und so, ne mark.

wenn ich (allerdings erst als erwachsene) mir gezielt abgeschaut habe bei meiner HT-freundin war, wie ich es anstellen konnte, resolut zu wirken. das hat mir bei ihr sehr imponiert.
ebenso die art, geschichten zu erzählen- manche formulierungen-, die mir bei meiner langjährigen BT-freundin gut gefielen.
beide damen sind im untertypbereich wie ich, nur der grundtyp ist unterschiedlich. daher war die umsetzung vermutlicher einfacher, von fühler zu fühler.

soviel zunächst.

lg
petra (ST-ich-fühler-gegenwart)

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A7   RE: Typprägung durch Erziehung heerdt - 02.06.2005 14:39 
Als ST-Denker-Du habe ich meine Mutter: HT-Macher-Du keinen Widerstand geleistet. Ich habe jede Menge Stragien entwickelt meine Wünsche/Bedürfnisse nicht geradlinig einzufordern sondern auf verschlungenen und unsichtbaren Umwegen zu verfolgen. Ich befreie mich zur Zeit mit viel Mühe von diesen Verhaltensweisen.
Bernhard

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A8   RE: Typprägung durch Erziehung bisi - 02.06.2005 16:07 
Was Bernhard schreibt, kommt mir sehr bekannt vor. Auch ich habe als ST eine HT-Mutter (sehr dominant - gibt es auch nicht-dominante HTs?; Frage am Rande) und habe Ähnliches erlebt. Aus der Erfahrung heraus, die Verhaltensvorstellungen erfüllen zu müssen habe ich mich auch bisweilen in zwei Hälften geteilt; die eine, die alles ganz brav so macht und die andere, die die eigenen Bedürfnisse auf Schleichwegen erfüllt (was bei HTs auch nicht einfach ist).
Ich muss ihr allerdings auch eine gute Absicht zurechnen, nämlich dass sie mir vieles abgenommen hat, was ich mir nicht zutraute. Für meine Entwicklung aber wäre es vielleicht besser gewesen, sie hätte das nicht übernommen.
Als Resümee schließe ich daraus, dass HT-Eltern sich sehr zurücknehmen müssen, um ihr ST-Kind nicht zu überfordern und es nicht in eine Richtung zu drängen, in die es nicht will.
Denn da STs es mit dem Nein-Sagen so schwer haben, merken sie wohl manchmal erst Jahre später, wo sie eigentlich hinwollen (so wie ich).

Ira (ST)

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A9   RE: Typprägung durch Erziehung engel - 02.06.2005 17:06 
@Ira
das Paradox daran ist ja, dass die HT-Eltern die Ress. für das ST-Kind sind, also können wir, so glaube ich, nicht von einer Richtung sprechen-in die wir NICHT wollen! Ich glaube, Du meinst damit, das Auferlegen von Dogmen, wie etwas zu sein hat!


Wenn ich es mal aus einer anderen (positiveren) Sicht betrachte, dann weiß ich heute, dass ich in schweren Zeiten ohne diesen Einfluss nicht so stark gewesen wäre
und das ich ohne den väterliche Einfluss, mich mit zur Arbeit zu nehmen, heute keine Lampe selbständig anbringen könnte (etwas übetrieben, aber dennoch....)
Auch den Schein zu wahren nach außen hatte etwas Gutes, denn wenn es Ärger gab mit Lehrern o.ä., dann stand meine Mutter immer 100%ig hinter mir, das fand ich gut!

lg Kathleen
ST mit HT-Eltern    

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A10   RE: Typprägung durch Erziehung michael - 02.06.2005 17:38 
Petra, klasse, dass Deine Mutter in solchen Situationen hinter Dir stand. Das lief bei mir etwas anders. Offensichtlich wollte meine HT-Mutter mich "abhärten" und hat mich so lange allein gelassen bis ich am Rande eines Nervenzusammenbruchs war. Dann wurde kurz und schnell interveniert und ich durfte allein weiter machen. Das hat mich vermutlich sehr in mein "Ich" gedrängt und drin gehalten. Da habe ich schnell gelernt, dass ich auf mich gestellt bin und am besten alles selbst mache ("dann weiß ich was ich hab'"). Bestärkt haben das dann solche Verhaltensmuster wie z. B. die verbale und subliminale Vermittlung von Ansichten wie "aus dir wird sowieso nix vernünftiges". So mit 18 bin ich dann aus dem darüber nach"denken", mich ärgern und bemit"leiden" rausgekommen, indem ich in der Schule plötzlich (durch Mit"arbeit") den Willen zeigte etwas zu erreichen. Die Lehrer honorierten das mit dem Abschluss. Für mich bedeutete das "quot erat demonstrandum" (schreibt man das so?) - der Damm war gebrochen. :-) Plötzlich entdeckten die Mitmenschen sowas wie Ehrgeiz an mir. *g*
Frondienste in Kindesalter kenne ich übrigens auch. Allerdings ohne Bezahlung. :-)
Grüße sendet
ST M.

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A11   RE: Typprägung durch Erziehung bisi - 02.06.2005 18:03 
@Kathleen: Stimmt, Du hast recht; das Auferlegen von Dogmen trifft den Kern ziemlich gut, noch dazu in einer sehr katholischen Familie...
Ich denke, das richtige Maß ist auch hier wieder entscheidend, ob der Einfluss hilfreich ist oder blockiert.
HT-Typen-Übermütter haben auf jeden Fall auch positive Seiten, nur manchmal übertreiben sie es halt mit der Kontrolle und dem Versuch der Objektivierung subjektiver Werte "man macht das nicht"). Blauäugige und wenig aufmüpfige STs glauben das schließlich sofort.

@Michael: Komisch, Deine Mutter hat Dich anscheinend zu sehr alleine gelassen und mich meine zu wenig (obwohl ja beide HTs); scheint aber eben beides eine Form von Kontrolle zu sein, bzw. vielleicht auch die Angst, das Kind kriegt es nicht hin und braucht Lektionen.
Ich habe schon als kleines Kind mit Empörung auf die Einflussnahme reagiert. Ich konnte kaum sprechen und sagte schon bei jeder Gelegenheit "leine,leine" (heißt auf hochdeutsch: "Lass mich das alleine machen"). Erzählt mir meine Mutter heute noch; muss sie sehr beeindruckt haben.

Was um Gottes Willen ist eine subliminale Vermittlung = unterschwellig?
Es schreibt sich übrigens "quod erat demonstrandum". Verzeih mir die Verbesserung, aber als zukünftige ehemalige Lateinlehrerin musste ich es tun...

Gruß
Ira (ST)

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A12   RE: Typprägung durch Erziehung engel - 02.06.2005 18:55 
Michael, es war zwar meine Mutter mit dem "Dahinterstehen", aber schließlich bleibts in der Typfamilie so oder so (O: !

Fällt Euch auf, dass wir schon mal drei St sind mit HT-Müttern, ob da eine tiefere Bedeutung dahinter steckt bzw. wissenschaftlich im Institut in dieser Richtung geforscht werden könnte? Ich find das schon auffällig!!

lg Kathleen
ST

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A13   RE: Typprägung durch Erziehung bluaflava - 02.06.2005 19:07 
@kathleen.
bisher haben, außer werner, auch nur ST geschrieben ;-D
aber wenn mal noch mehr beiträge drinne stehen, kann man ja mal darübernachdenken, meine ich. ich glaube auch, mich zu erinnern, daß werner da schonmal was in die richtung "untrsucht" hat. bin mir aber nich mehr sicher.

@michael, schön wärs gewesen. aber vielleicht wäre meine mutter tatsächlich hinter mir gestanden, wenn sie jemals etwas von mir mitbekommen hätte... ;-( aber, wie ich vermute, ist meine mutter auch ein ich und wir haben beide weitgehend "unser eigenes süppchen gekocht".

mir fiel noch jemand ein, der mich beeindruckt hat in meiner kindheit. ich vermute, was aus der retrospektive vage ist, daß er BT-denker-du-? war. mein deutschlehrer, der oft intensiv auf mich einging und mich somit zu höchstleistungen motivierte.

lg
petra (ST-ich)

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A14   RE: Typprägung durch Erziehung engel - 02.06.2005 19:50 
genau, und von 99% ST haben 99% HT-Elten(teile), dass macht schonmal 100% im voeläufigem Endergebnis (O:

In diesem Sinne, die Bitte an andere Kinder- Eltern - Erzieher Typ - Konstellationen um Beiträge.  

Kathleen
ST-in Zahlen übend!

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A15   RE: Typprägung durch Erziehung eskimo - 02.06.2005 20:47 
Hallo zusammen,
jetzt habe ich ST-mäßig so lange über der Mail gesessen, dass ich zwischendurch automatisch ausgeloggt wurde und nochmal anfangen darf (doof: nicht zwischengespeichert)...

Hier also noch ein ST mit zumindest einer HT-Mutter (mit mehr blauen als gelben Klecksern, vermute ich). Beim Vater bin ich mir noch nicht klar.

Ich fühlte mich recht früh gedeckelt, was meine gewünschte Autonomie anging. Dem hatte ich zunächst wenig nach außen Sichtbares entgegenzusetzen; innere Opposition beginnt schon recht früh so mit neun Jahren. Später in Teenagerzeiten wurde dann mehr zugestanden. Einiges hatte mein nächstälterer Bruder (wir sind vier Brüder; ich bin Nummer drei) für sich durchsetzen müssen, was mir dann in den Schoß fiel. Andere Freiräume habe ich mir durch Musik und durch politisches Engagement geschaffen (was dann sehr lange im Leben bestimmte). Bei allen Zugeständnissen und Lernprozessen (irgendwann erzieht man seine Eltern ein wenig) blieben ihr viele Dinge, die ich mir außerhalb der häuslichen Kultur suchte, lange fremd.
Auf ne Art gar nicht schlimm, denn es sollte ja etwas für mich selbst sein. Andereseits werden da die blinden Flecke der Eltern deutlich, durchaus psychographisch zu verstehen.

Im Elternhaus war emotional einiges karg. Das war dann nicht so schön, innerlich hängt man da etwas in der Luft, als (wahrscheinlicher) Du-Typ zumal. Oder: Ich lernte notgedrungen, mich lange mit meinem Ich zufriedenzugeben.

Positiv abgefärbt haben könnte der Gerechtigkeitssinn, das Streben nach Fairness. Ich war in vielen Bereichen gut versorgt, auch zu eigenem Handeln erzogen; das fördert auch ein gewisses Grundvertrauen in die Welt. Ich erlebe mich durchaus als entscheidungsfähig. Das könnte allerdings auch selbstgebastelt sein, aber frühe Vorbilder sind da hilfreich.
Und es gibt sicher noch vieles, was ich nicht typenspezifisch zuordnen kann...

Haben denn dann alle HT´s nun zum Ausgleich ST-Eltern?;-)

Oder sehen wir Eltern verstärkt durch eine HT-gefärbte Brille, weil Eltern an sich viele HT-Eigenschaften an den Tag legen müssen, als Rolle?

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A16   RE: Typprägung durch Erziehung werner - 02.06.2005 20:47 
Kathleen: Ich hatte auch eine HT-Mutter und die Kinder-Reihefolge war: ST, HT, BT, ST.

Wenn du mich fragst, würde ich sagen, dass mich meine Mutter nicht sehr geprägt hat, eher schon mein ST-Vater - von dem habe ich auch viele Erinnerungen. Meinen HT-Opa dagegen fand ich klasse, der mochte mich sehr und gab öfters mit seinem Enkel ein bisschen an (er selbst hatte nur Töchter, gleich zwei HTs).

Werner (BT)

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A17   RE: Typprägung durch Erziehung engel - 02.06.2005 20:59 
Glückwunsch und willkommen unter den Kindern mit HT-Müttern, Werner!

also das Elternteil, was der eigenen Ress. entspricht KÖNNTE eventuell vermutlich vielleicht (boah so viele St-Worte)den größeren Einfluss auf den eigenen Typ ausmachen!

Die Geburtenreihenfolge sieht auch interessant aus, alles vertreten, scheinbar der (einer) Reihe(folge) nach und dann mit Wiederholung.

Kathleen
St

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A18   RE: Typprägung durch Erziehung bluaflava - 02.06.2005 23:22 
an meinem 28.ten geburtstag, ich erinnere mich noch, als wäre es heute gewesen- werner, ich lach mich schepps- fragte mich ein geburtagsgast (ST-ich-macher-gegenwart):
"und, bist du mit dem zufrieden, was deine mutter in 28 jahren aus dir gemacht hat?"
meine antwort, ohne nachgedacht zu haben:
"ich bin mit dem zufrieden, was ich selbst aus mir gemacht habe."


lg
petra (ST-ich)

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A19   RE: Typprägung durch Erziehung gabi - 05.06.2005 22:26 
Wenn ich mir mein zurückliegendes Leben so anschaue (klingt, als wäre ich schon 80 :-)), kann ich schon einen großen HT-Einfluss erkennen. Irgendwie gibt es viele HT’s in meinem Umfeld: Mein Vater, mein Bruder, (hab’ sonst keine Geschwister), haben mich als Kind schon in meinem Verhalten beeinflusst. Spontan fallen mir da Ordnung, Moralvorstellungen, Gerechtigkeit, den Schein wahren, Perfekt sein etc. ein, die ich durch das Vorleben auch lange Zeit selbst gelebt habe, aber nicht wirklich glücklich damit war. Besonders meinen jüngeren Bruder habe ich als Kind ziemlich bewundert, hab’ ihn manchmal sogar als älter empfunden, so klar und stark. Als DU habe ich mir z.B. auch schnell die Sprache abkopiert, ohne es eigentlich wirklich zu wollen, egal von welchem Typ. Ebenfalls habe ich mir leider (!) die direkte Kritikäußerung, das häufige Benutzen der „Nein-Sprache“ und die schnelle Verantwortungsübernahme für andere abgeguckt. Interessant finde ich es auch, dass ich mir über einen langen Zeitraum immer wieder HT’s als Freunde, sogar auch als langjährigen Partner, ausgesucht habe (oder sie mich!), die waren mir wohl eher vertraut, denn ST’s gab’s nicht. Zumindest ist es heute noch so, dass ich zu HT’s schneller „einen Draht“ habe als zu ST’s, auch wenn ich mittlerweile auch viele ST’s um mich herum habe. Die HT-Sprache ist mir dennoch bekannter, kenne ich halt von klein auf.

Statt von einer Beeinflussung könnte ich auch von einer Vernachlässigung meiner Bevorzugung sprechen. So wirklich angenommen habe ich die HT-Lebenseinstellung nämlich nicht. Ich hing wohl mehr dazwischen.

Soweit vorerst, könnte ja noch mehr schreiben. Tja, wenn der Vergangenheitsorientierte erst mal in seiner Erinnerung ist … :-)

Liebe Grüße
Gabi (BT-Denker-Du-Vergangenheit)

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A20   RE: Typprägung durch Erziehung werner - 05.06.2005 23:45 
Petra, Gabi: Ich finde, durch eure Erzählungen wird sehr deutlich, was mit dem Begriff des "Abfärbens" gemeint ist, von dem du, Petra, irgendwann gesprochen hast. Es geht nicht darum, dass sich der Typ ändert sondern dass im Verhalten die "typischen" Muster anderer Menschen mit starkem Einfluss sichtbar werden - aber ohne, dass das unser eigenes Verhaltensmuster wäre.

Was mir zur Zeit immer wieder klar wird: Es geht in der Psychographie nicht nur darum, den anderen als "Typ" zu sehen und zu verstehen, dass er "in Ordnung" ist - sondern dass auch die (12 bzw. 81) verschiedenen Blickwinkel auf die Welt, die sich Dank der Psychographie unterscheiden lassen, "okay" sind!

Wenn ich das akzeptiere, werde ich fast automatisch etwas "demütiger" in meiner Beurteilung dessen, was "richtig" oder "falsch" ist und gleichzeitig neugieriger darauf, wie andere Menschen anderen Typs die Welt sehen und sich in ihr orientieren.

Und so bekommen wir vielleicht mehr Mut, zu unserer eigenen Sicht und Lebensweise zu stehen; trotz der Möglichkeiten, die in den Ressourcen und ihrer Entwicklung liegen.

Werner (BT)

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A21   RE: Typprägung durch Erziehung gisela - 07.06.2005 15:20 
hier meldet sich eine HT-mutter!
meine tochter (1987 geb.)hat schon bei der geburt angefangen, gegen mich zu rebellieren, dies setzte sich fort, indem sie NIE schlafen wollte und mich körperlich völlig erschöpfte, mit 1 1/2 konnte sie ganze sätze sprechen, und mit drei fing sie das diskutieren an ("man darf kinder nicht erpressen!"). sie hatte immer das letzte wort. mit fünf sagte sie zum erstenmal, dass sie ausziehen würde...strafen nahm sie mit sturheit hin. nach dem motto, wenn du dies oder das nicht tust, gibt´s kein taschengeld. phh kam dann zur antwort, brauch ich eh nicht...
sie konnte sich stundenlang in ihr (chaotisches)zimmer verziehen, in bücher versinken, und ich habe mir an ihr die zähne ausgebissen. sie hatte einfach die besseren nerven. als sie etwa 10 oder 11 war, habe ich das "erziehen" aufgegeben.
gleichzeitig stellte sich die erkenntnis ein, dass ich meine tochter total beneide um ihre innere ruhe und selbstzufriedenheit. seitdem geht´s hervorragend, sie lebt seit zwei jahren allein in USA, und unsere verbindung ist trotz der entfernung liebevoller denn je.
ich vermute sie ist ST-Fühler-ICH-Zukunft
also, liebe BT und ST kinder, es gibt hoffnung!
auch HT mütter können kapitulieren!
gisela HT

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A22   RE: Typprägung durch Erziehung engel - 11.06.2005 16:22 
Ich denke seit geraumer Zeit über Folgendes nach:
bezugnehmend auf die Abfärbetheorie von Petra (siehe auch Artikel in Psychopraktika)
Ist es möglich, dass durch den jahrenlangen Einfluss durch anderstypische (nicht der eigene) "Erzieher", also sprich die permanete Abfärbung dazu führt, dass man dann in Richtung Ress. in die falsche Richtung läuft??

Mein eigenes Beispiel:
Beide Elternteile HT, ich selbst wurde bei einem ersten Verdacht ebenfalls als HT typisiert! Die Rss. wäre der Bt und ich erinnere mich an eine Zeit in meinem Leben, da hätte ich mich selbst als BT typisiert!
Könnte es also sein, dass ich von der Prägung durch die HT-Eltern in die BT-Richtung gelaufen bin?

Für mich als ST wäre das ja der Ergebnisbereich und das erklärt vielleicht auch, dass diese "BT-Zeit" relativ kurz gewesen ist!

ob das jetzt jemand verstanden hat??

lg Kathleen
jetzt St    

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A23   RE: Typprägung durch Erziehung gabi - 11.06.2005 17:31 
Kathleen: Ich kann es mir schon vorstellen, dass Du in die „BT-Richtung gelaufen“ bist. Wenn beide Elternteile HT sind, wäre es denkbar, dass Du Dich vielleicht besonders bemüht hast, ihnen ihre Ressourcen vorzuleben, um als ST-Mädchen Anerkennung und Aufmerksamkeit zu bekommen, auf Dauer natürlich anstrengend und daher eine kurze BT-Zeit. Maybe possible?

Das DU ist sicherlich auch immer noch sehr entscheidend bei der ganzen Beeinflussung oder Prägung. Aber grundsätzlich denke ich, dass jeder durch Eltern, Lehrer, Freunde oder sonst wen oder auch schwierige Lebenssituationen in irgend einer Forum beeinflusst wird und das nicht nur in jungen Jahren.

Liebe Grüße
Gabi (BT)



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A24   RE: Typprägung durch Erziehung engel - 12.06.2005 10:17 
Guten Morgen,
@Gabi,
dass ist gut möglich, obwohl die Btypische Zeit lange nach dem ich nicht mehr unter dem Einfluss meiner Ht-Eltern stand gewesen ist!
Dem Einfluss auch von schwierigen Lebenssituationen stimme ich auch alle Fälle zu, da hat die "Abfärbung" von den HT´s mir gut e Dienste geleistet.

Was für mich als Frage hinter meinen Gedanken steht ist, inwieweit hat dieses Wissen Konsequenzen für uns Psychographen bei der Typisierung?

lg Kathleen
ST    

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A25   RE: Typprägung durch Erziehung gisela - 14.06.2005 14:47 
@gabi und kathleen

typprägung aus sicht einer "erziehenden"(HT-WIR)
ich habe die erfahrung gemacht, dass ICH´s (z.b. meine tochter, mein mann, meine mutter und einige kunden) am allerwenigsten verhaltensweisen/bzw ratSCHLÄGE annehmen.

DU´s sind da für mich wesentlich kooperativer, nehmen aber manchmal zu schnell etwas an und schmeißen es dann auch plötzlich wieder über den haufen

wenn WIR´s von dem nutzen für sie selbst überzeugt sind (kann lange dauern) dann übernehmen sie gerne verhaltensweisen

ist meine ganz persönlich wahrnehmung
liebe grüße
gisela

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A26   RE: Typprägung durch Erziehung matilde - 22.06.2005 09:42 
Liebes Forum,
danke für die interessanten Beiträge zur Erziehungsprägung. Nach einem Artikel in der Schweizer Zeitschrift "Facts" Titel: "Die Eltern sind unschuldig" ist man der Meinung, egal wie die Kinder sich entwickeln, die Eltern können nichts dafür. Das trifft sich mit der Ansicht des Psychologen und Verhaltensgenetikers David C. Rowe (Institut für Familienstudien, Arizona) der Prägng durch Erziehung radikal in Frage stellt. Das Ganze genauer nachzulesen in Rolf Degen, Lexikon der Psycho-Irrtümer.
Nun denn, das muß uns nicht von ganz persönlichen Überzeugungen, Beobachtungen und daraus gezogenen Schlüssen abhalten.
Die Feststellung der Empfangsbereitschaft von Ratschlägen der Ich, Du, Wir -Typen möchte ich gerne bestätigen. Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht.
LG Matilde

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A27   RE: Typprägung durch Erziehung bluaflava - 22.06.2005 09:55 
@matilde,
wäre ja spannend, zu erfahren, zu welchem der typen genau sie die meisten erfahrungen gesammelt haben?
um das ganze zu präzisieren: ich würde gerne erfahren, zu welchem psychographischen typ sie sich am ehesten zugehörig fühlen würden (geheimnisvoller ST?).

lg
peta (ST)

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A28   RE: Typprägung durch Erziehung? matilde - 22.06.2005 14:42 
@petra
Liebe Petra,
ich bin ein BT, wohl ein Dreier nach dem Ennegramm. War mehr Nachlässigkeit als Geheimnistuerei, dass ich es bei meinem Geschreibe nicht gleich angegeben habe. Sorry.
LG
Matilde

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A29   RE: Typprägung durch Erziehung? bluaflava - 22.06.2005 18:34 
@matilde, ah, ok.danke ;-D
p.

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A30   RE: Typprägung durch Erziehung? mary - 23.06.2005 09:41 
Ich hatte und hab immernoch einen HT-Vater, welchem ich "um geliebt und von ihm anerkannt zu werden" immer tatkräftig zu Hand ging bei sämtlichen handwerklichen und landwirtschaftlichen Dingen (und da gab's immer genug zu tun und ein Sohn war leider nicht vorhanden..)
Zum Denken blieb mir da oft wenig Zeit und so wurde ich in meine Ressource "Machen" geschoben, welche sich deshalb ganz gut entwickelt hat. Vielleicht kenne ich heute das oft beschriebene Denkerproblem "anfänglich handwerklich ungeschickt zu sein" nicht so sehr.

lg Marion (BT-Denker)

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A31   RE: Typprägung durch Erziehung? gisela - 24.06.2005 15:29 
@ A 27
matilde
bezüglich deines hinweises zu dem artikel in der schweizer zetischrift kommen mir folgende gedanken:
"Die Eltern sind unschuldig" dem stimme ich zu, in dem sinne, dass die eltern immer "das beste" geben, eben im rahmen ihrer möglichkeiten. unschuldig in dem sinne, dass sie es halt nicht besser wissen konnten. die kinder entwickeln sich, so oder so, werden angepasst oder rebellisch, und auch die sogenannte freie erziehung ist eine form der erziehung. erzogen werden wir auch durch die dinge oder worte, die wir von unseren eltern NICHT erfahren haben.
meiner meinung nach erzieht uns jedes zusammensein mit anderen menschen, ob nun eltern oder andere personen.

ich habe mir schon öfter gedanken darüber gemacht, wieso ich soviele Bt typische verhaltensweisen und ansichten habe (war ja auch lange der meinung, ich sei BT). und die psychographen, die mich erst seit etwa einem jahr kennen, gaben mir oft das feedback, ich sei ein HT, der sich halt "entwickelt", in die ressourcen geht. für mich war das aber schon immer so.
meine vermutung ist, dass ich schon sehr sehr früh meine ressourcen erschließen konnte, da mir meine eltern sehr viel freiheit ließen, z.b. was freundschaften, freizeit, schule, beruf usw. betraf. sie gaben mir grenzen und schutz, aber ziemlich weit gesteckt.
mit meiner tochter erlebe ich ähnliches. sie ist eine ST-fühlerin-ich-zukunft. nach ziemlichen erziehungsstress habe ich sie irgendwann "laufen lassen". sie ist nun seit zwei jahren in den usa, ist voll ins handeln gekommen, organisiert ihr leben völlig selbständig, hat ständig eine riesen clique um sich, und lebt totaL im hier und jetzt. hat sich also schon jede menge ressourcen erschlossen.
und dass ich sie laufen lasse, ist ja auch eine form der erziehung, oder nicht?

waren so meine gedanken zu dem thema
herzliche grüssse
gisela

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A32   RE: Typprägung durch Erziehung? monika - 02.08.2005 10:21 
Ein Hallo an alle Leser,
hier ein Ferienerlebnis: Meine Tochter 11 (HT?) kommt gerade von einem Kurzurlaub bei ihrer Tante (BT?). 'Bei Tante S. ist es immer so ordentlich, die macht immer alles sofort sauber. Das musst du jetzt auch machen. Wenn wir gleich Mittag gegessen haben, kannst du gleich abwaschen.'
Gleich nachdem sie mit essen fertig war, hat sie angefangen abzuwaschen - ich war ihr wohl zu langsam.
Mir hat das energische Umsetzen ihrer Vorstellung gefallen.

Gruss
Monika (ST-Fühler-Du-Zukunft)

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A33   RE: Typprägung durch Erziehung? bluaflava - 02.08.2005 14:56 
hallo monika,

mein erster impuls der tante war eher, dass sie vielleicht ein HT sein könnte. penible ordung würde für mich eher hierzu passen, oder? wie kamst du auf den BT?

lg
petra (ST)

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A34   RE: Typprägung durch Erziehung? monika - 04.08.2005 09:50 
Hallo Petra,
entschuldige bitte meine späte Antwort. Leider bin ich nicht regelmäßig psychographisch im Internet.
Deine Frage habe ich vermutet.
Die Tante macht sauber, damit es schön ist (ihre Wohnung ist mit Liebe und vielerlei Dingen, nett dekoriert), meine Tochter interpretiert das als ordentlich.
Übrigens hält sie sich immer noch dran und macht freiwillig Küchendienst. Schön bequem für mich. Wenn ich jemanden gefunden habe, der die Dinge erledigt, wird es schwer, selbst aktiv zu bleiben.
Sie zeigt mir wie es sein sollte, nachdem sie es woanders so findet, wie sie es für sich als HT braucht. (Nicht die vorgelebte ST-Ordnung)
Deshalb dieser Beitrag unter dieser Rubrik und nicht zum Thema Ordnung und Sauberkeit.
LG
Monika (ST-Zukunft-Fühler-Du)

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A35   RE: Typprägung durch Erziehung? engel - 01.10.2005 15:05 
im Zuge des Thema des Monats "Wohnungseinrichtung" kam mir folgender Gedanke.
Ich dachte an meine Schwester und wie ihr Haus eingerichtet ist und wie sie es mit Ordnung und Sauberkeit hält. Genauso war es bei unseren HT-Eltern! Rustikale Anbauwand, picco bello alles verstaut, von Boden essen können usw.

Meine Schwester halte ich aber zu 99% für einen ST!

Könnte es nun sein, dass ein ST-Vergangenheit eher an die erinnerten und "erlernten" vorgelebten Eigenschaften der HT-Eltern festhält?
Ich erinnere mich, dass ich es bewußt verhindert habe, kleines Bsp.: In meiner ersten eigenen Wohnung habe ich den Besteckkasten einsortiert und bemerkte währenddessen, dass ich es genauso tat wie Mutti zu Hause und habe es promt anders einsortiert! <o;  


Kathleen (ST)

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A36   RE: Typprägung durch Erziehung? engel - 02.10.2005 11:06 
Da es sich bei meinem letzten Posting nicht wirklich um Typprägung durch Erziehung, sondern "Übernommenes" vom Du-Verganenheits-Orientierten handelt, ziehe ich mit meinem Gedanken in den "Wohnungs-Thread" um <o;

Kathleen (ST)-Macher, der mal wieder nicht genau hingeschaut hat...<o:

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A37   einrichtungsprägung durch erziehung? bluaflava - 02.10.2005 12:57 
"Übernommenes" könnte (vor allem wohl bei du-bezogenen) durchaus zur beeinflußung des typs führen, wahrscheinlich sogar. beeinflußung dadurch des einrichtungsstils hingegen, würde ich schon auch eher der wohnungsspalte zuordnen ;_D

petra (ST)

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A38   Typvererbung dante - 08.01.2006 17:09 
Ok, ich versuch mich hier grad etwas zurecht zu finden und stöber ein wenig. Eigentlich wollt ich ja nen neuen Thread aufmachen aber ich dacht mir, das es auch hier rein passen würd.

Nach meien leider nur etwas über 100 Psycho-Stunden in der Schule, in denen ich oft (teilweise nervige) Fragen gestellt hab, maße ich mir nicht an jemanden einenm Typ zu zuordnen. Weder meine Elter noch Feunde. Kann euch demnach also auch nicht sagen was ich für Eltern hab.
Nach dem was ich hier gelesen hab (ok ich hab nicht alles gelesen, dazu fehlt die Zeit) spielt der Typ der Eltern keine (große) Rolle bei der Ausprägung des eigenen Typs. Sicherlich bei der Erziehung aber nicht.... ok ich fang anders an. Der kleine Wissenschaftler, mit Vorliebe Biologe, in mir sagt, dass der Typ von Geburt an festgelegt ist. Allen Abläufen im Gehirn liegen bio-chemische Prozesse zu Gunde, die unsere Persönlichkeit/Typ bestimmen (wobei ich mit dem Wort "bestimmen" immernoch etwas vorsichtig bin). Wie wir, dann so zu sagen funktionieren liegt in unseren Genen, die wir von den Eltern haben. Lange Rede kurzer Sinn, eigentlich müssen doch bei z.B. 2 HT-Eltern auch ein HT-Kind rauskommen und so weiter. Konnte aber in den Beiträgen nicht wirklich erkennen, dass es da einen eindeutigen Zusammenhang gibt. Demnach wäre die Typausprägung nur vom Umfeld anhängig, wogegen ich mich aber sträube.
Oder gibt es dazu andere Beobachtungen/Ergebnisse?

Christian (ST-Denker-Ich-Zukunft)

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A39   RE: Typprägung durch Erziehung? werner - 10.01.2006 12:22 
Hallo Christian,

bitte les' doch mal folgenden Artikel zum Thema: http://www.winkler-verlag.de/hypothese.htm

Ich denke, das geht in deine Richtung. Die Vermutung, die Umgebung (nach der Geburt) würde den Typ prägen wird kaum mehr von jemandem vertreten.
Werner (BT)

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A40   RE: Typprägung durch Erziehung? dante - 10.01.2006 16:20 
Die Schwerkraft. Sehr interessanter und unter diesem gesichtspunkt auch wichtiger Faktor. Wird mich sicher noch mehrere Nächte in Anspruch nehem darüber nachzudenken :)

Eine Fage, die mir dabei in den Sinn kommt und die mir beim weiteren Nachdenken behilflich sein wird, ist, ob ein Typ bzw Untertyp eher zu Verbrechen/Gewalttaten o.ä. neigt.

Oder was mir grad noch eingefallen ist, ob es unterschiedlich starke Hirnaktivitten bei einzelnen Typen zu beobachten sind?

Gewöhnt euch schon mal dran, dass ich viele Fragen stell :)

Christian (ST-Denker-Ich-Zukunft) (ST)

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A41   RE: \ michael - 10.01.2006 16:36 
"Nach meien leider nur etwas über 100 Psycho-Stunden in der Schule, in denen ich oft (teilweise nervige) Fragen gestellt hab"

Hallo Christian,
man könnte das lesen, als hätte Dir der Unterricht nicht soooo viel Freude bereitet. Wer empfand denn Deine Fragen als "nervig". Du, Deine Mitschüler oder gar der Lehrer? Ich fragen aus beruflichem Interesse.

Grüße sendet
ST M.

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A42   RE: Typprägung - Hypothese michael - 10.01.2006 16:42 
Werner,
ich habe Deine Hypothese gedanklich (von der Schwerkraft weg) "weiterentwickelt". Leider komme ich nicht dazu es mal schriftich zu "fixieren". Aber es ist auf meiner "zu-erledigen-Liste". :-)

Grüße,
ST M.

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A43   RE: Typprägung durch Erziehung? dante - 11.01.2006 16:35 
@Michael
Psychologie hat mir viel Spaß gemacht. Von mir aus hätte ich die ganzen 3 Jahre der Ausbildung dieses fach haben können. Also ich weiß nicht ob ich Nadine genervt hab aber bei der ein oder anderen Frage wurde sie schon stutzig. Manchemal hat ich sogar den Eindruck, dass sie vor dem Unterricht beten würde, dass ich diesmal nicht so viele Fragen stelle :)  Nein war nur ein Scherz.
Nadine, hab ich sie genervt?
Ok, manchen Mitschüler gingen meine Fragen bestimmt etwas zu weit bzw. waren sie zu viel. Wenn ich aber etwas zum Verhalten des menschen wissen will, lass ich es mir nicht nehmen viele Fragen zu stellen

Christian (ST-Denker-Ich-Zukunft)

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A44   RE: Typprägung durch Erziehung? bluaflava - 11.01.2006 23:23 
ich denke ja auch, dass man als TYP auf die welt kommt mit all den bevorzugungen, die das psychogramm dann mit sich bringt. dennoch meine ich, dass natürlich die umwelt einfluß nehmen kann, wie intensiv jemand seinen typ auslebt/zeigt, leben möchte oder auch kann.

petra (ST)

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A45   RE: Typprägung durch Erziehung? heather - 11.01.2006 23:24 
@Christian: Puuh, es lag nicht am Dozenten :-)
Nein, ich hab auch nie "gebetet", dass Du Deine Fragen unterdrückst, im Gegenteil, das hat ja den Unterricht belebt.
Sicher ist es so, dass Du sehr genau hinterfragst, aber das macht Dich nach meiner Ansicht eben auch zum ST- find ich toll, auch mal unter der Oberfläche zu kratzen und nicht nur alles so hinzunehmen.

Nadine (HT- Macher-g-o- wir)

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A46   RE: Typprägung durch Erziehung? engel - 11.01.2006 23:40 
genau, dass hat ich auch schon im Sinn, Christian, dass ist eben der Sachtyyp, den Dingen auf den Grund gehen zu wollen, deshalb, keine Sorge wegen der "Nervigkeit"!

Wa die Prägung des Typs stark beeinflusst ist eben das Aufwachsen in ensprechender Konstellation der Eltern! Ich ST augewachsen bei zwei HT - Eltern, dass hat mich schon arg geprägt und beeinflusst, bis ich die PG kenenenlernte und feststellte, ups, dass muss ich gar nicht so machen/tun oder handhaben!
Aber zu erkennen (egal welcher Typ), dass gehört nicht wirklich zu mir ist eine schwere Angelegenheit oder besser das Loslassen davon ist so schwer.

Kathleen (ST)

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A47   RE: Typprägung durch Erziehung? bluaflava - 12.01.2006 00:37 
ich meinte mit umfeld nicht ausschliesslich eltern. auch die möglichkeiten oder eben fehlende möglichkeiten sozialer, finanzieller oder sonstiger art. akzeptanz oder ablehnung aller um mich lebenden personen. kann ich meinen typ leben oder verstecke ich mich lieber, da mir das als kleineres übel erscheint als ständige kritik an meiner person ertragen zu müssen, etc...

christian, sei völlig sorglos. ich nervte früher bereits meine lehrer, meine eltern und gott weiß wen noch mit meinen fragen. zur zeit nerve ich ärzte und krankenschwestern, die mich schon leicht aggressiv anschauen (bilde ich mir zumindest ein), wenn ich bei jeder aussage hinterfrage und immer noch etwas wissen möchte und auch das irgendwie noch zu wenig ist.
ich denke, so sind wir eben und das ist auch gut so.

petra (ST)

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A48   RE: Typprägung durch Erziehung? michael - 12.01.2006 13:01 
"meine ich, dass natürlich die umwelt einfluß nehmen kann, wie intensiv jemand seinen typ auslebt/zeigt, leben möchte oder auch kann."

Petra,
ich stimme Dir voll zu und gehe noch einen Schritt weiter. Der Thread beinhaltet ja den Begriff Erziehung. Erziehung besteht u. a. aus wechselseitiger Beeinflussung. Ohne geht's nicht. Und das nimmt zwangsläufig Einfluss auf den Grad der Ausprägung psychographischer Bevorzugungen und Ressourcen. Wäre dem nicht so, würden wir nicht versuchen Menschen in typgerechte Kommunikation, Beratung, Erziehung etc. "einzuweisen".
Gruß
ST M.

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A49   RE: Fragen - nervig? michael - 12.01.2006 13:13 
Hallo!
Nadine, in welchen Ausbildungen bist Du tätig? bzw.
Christian, welche Ausbildung hast Du gemacht?

Meiner Meinung nach liegt es primär am Dozenten, ob Fragen als nervig empfunden werden. Das mindeste was er tun sollte wenn ihn tatsächlich eine Frage nervt ist, es sich nicht anmerken zu lassen. :-)
Ich wünsche mir manchmal schlicht mehr Fragen meiner Schüler im Unterricht bzw. auch mal mehr Fragen von der BT- und HT-Fraktion. ;-)
Klar gibt es da manchmal Fragen (vorzugsweise von ST) die - was den Unterrichtsstoff betrifft - schlicht zu weit führen würden, aber ich habe dann keine Scheu genau das zu sagen und verweise darauf, dass ich gerne nach der Stunde im Einzelgespräch näher auf die Frage eingehe. Das kommt wohl allen Beteiligten entgegen - schließlich ist das "Wir" ja meine Ressource... ;-)

Herzliche Grüße,
M.

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A50   RE: Typprägung durch Erziehung? dante - 12.01.2006 15:41 
@Michael
Ich bin noch in der Ausbildung zum Ergotherapeuten. Die Hälfte ist geschafft. d.h. die Hälfte dieser Ausbildung. Anschließend will ich noch weitermachen. Die genaue Richtung steht noch nicht fest. Aber unterrichten will ich später auch.

Eigentlich war ja meine Frage, um sie einfach mal kurz zu fassen (zumindest werd ichs versuchen :) ) ob der Typ genotypisch oder nur phänotypisch ist? Nach dem Werners Artikel und dem was ich noch so les, wäre er nicht im Genotyp ferankert.
Richtig? Oder steh ich auf dem Schlauch?

Christian (ST)

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A51   RE: Genotyp oder Phänotyp werner - 12.01.2006 16:18 
@ Christian: Phänotypen wären es dann, wenn wir objektive Unterscheidungsmerkmale finden würden. Genotypen würde ich ausschließen, es sei denn, wir würden "aktivierte Gene" bereits als "in den Genen verankert" benennen.

Aber eine Vererbung des Typs meine ich ausschließen zu können.

Werner (BT)

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A52   RE: Typprägung durch Erziehung? bluaflava - 12.01.2006 21:34 
vererbung würde ich ebenso ausschliessen.
wenn ich nur von mir selbst ausgehe: ich habe HT- eltern und bin ST.
da kenne ich noch etliche mehr beispiele, die diese vernutung stützen.
neulich hat auch jemand aus meiner familie vermutet, dass das kind den typ des dominanteren elternteils erben würde. hat mir kurz geschmeichelt, da mein sohn wie ich ST ist, mein mann HT war.
aber wiederum wiederlegt schon meine eigene herkunft diese these. es sei denn, da sind dinge passiert vor 40 jahren, von denen ich nix weiß ;-D

petra (ST)

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A53   RE: Typprägung durch Erziehung? michael - 13.01.2006 16:48 
Hallo!
In der Psychographie gehen wir ja alle (wenn ich mich nicht irre) davon aus, dass es keine reinen Typen gibt, sondern nur Bevorzugungen. Von daher ist eine Diskussion bzgl. Vererbung des "Typs" schlicht Überflüssig. Zwei Menschen mit braunen Augen sind bspw. durchaus in der Lage ein Kind mit blauen Augen zu zeugen, wenn ich mich da recht erinnere, und dass obwohl sie tatsächlich in der Mehrheit der Fälle je nur über eine Augenfarbe verfügen.

Aber der Thread hier heißt ja nicht Genetik. Übrigens wäre die Überschrift "Grad der Ausprägung des Grundtyps durch Erziehung" vielleicht treffender...

Wir beschreiben mit der PG ja unterschiedliche Verhaltensmuster und diese werden unabdingbar mittels Erziehung beeinflusst. Die Psychographischen Typen sind nun (z. Z.) mal nicht die Landschaft, sondern die Landkarte. :-)
Gruß
ST M.

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A54   RE: Typprägung Petra A53 werner - 13.01.2006 18:02 
@ Petra A53: Diese Ideen sind schon dadurch zu widerlegen, dass es zahlreiche (die meisten) Familien mit mehreren Kindern gibt, die verschiedenen Typs sind.

Ich habe meine Hypothese zur Typenbildung nicht "einfach so" in die Welt gesetzt, sondern nachdem ich alle mir zugänglichen und denkbaren anderen Möglichkeiten ausgeschlossen habe (Sherlock-Holmes-Methode).

Werner (BT)

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A55   RE: Typprägung durch Erziehung? dante - 14.01.2006 11:41 
Nun, ich suche immer nach wissenschaftlich greifbaren Antworten, daher auch der Gedanke genetische Faktoren als eine Ursache verantwortlich machen zu können.
Erziehung...keine Frage, bringt das ganze erst zum blühen.
Wenn wir genetischen Grundlagen ausschließen und auch die Erziehung auf den Typ nur beeinflussend wirkt, so muss es intrauterine Ursachen geben.  ??
@Werner
ich bin immernoch am nachdenken :)

Christian (ST)

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A56   RE: Typprägung durch Erziehung? redaktionsteam - 30.04.2006 13:01 
liebe psychographen,

da das redaktionsteam gerade dabei ist, die "Ttut-grundtypen" zu erweitern, würde ich euch bitten, nochmal etwas nachzudenken, in wie weit euer umfeld euer typspezifisches verhalten beeinflußt hat.

insbesondere wäre es schön, wenn HT sich noch etwas äußern könnten und die BT vielleicht nochmal genauer beschreiben, was genau der einfluß war oder wie er sich auswirkte.
z.b.
@werner, (zu A16)
du schriebst, dass dein ST-vater dich geprägt hat. aber wodurch oder wie es sich auswirkte.....?
wäre schön, wenn es nicht zu persönlich für dich ist, wenn du es schreiben würdest.

je mehr geschichten aus den nähkästchen, desto besser für die tabelle, die uns ja allen nützlich sein kann ;-D

vielen dank für eure unterstütung,
lg
petra (redaktionsteam)

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A57   RE: Typprägung durch Erziehung? buchfrau - 05.05.2006 22:18 

Hallo,

also ich habe das Gefühl, dass mich nur Menschen im Zusammenhang mit Situationen oder Lebensabschnitten "geprägt" haben, in denen ich emotional beteiligt war. Ob dies bewusste oder unbewusste Beteiligung war, kann ich nicht immer genau sagen. Auf jeden Fall denke ich, dass ich irgendwie Verhaltensweisen als negativ oder positiv gespeichert und dann diese ins eigene Verhaltensrepertoire übernommen habe oder eben nicht. Wobei nicht ganz klar ist, was das Unterbewusstsein als übernehmenswert definiert. Das scheint etwas ganz anderes sein zu können, als mein Bewusstsein dies möchte.

Ich hatte eine BT-Uroma, eine HT-Großmutter und eine HT-Mutter.

Wahrscheinlich hat meine BT-Uroma (die ich leider nur fünf Jahre haben durfte) mich dahingehend geprägt, dass ich das Vertrauen in die Freundlichkeit und Warmherzigkeit von Menschen nie verloren habe, trotz der ziemlichen Kälte und Leistungsorientiertheit meiner beiden anderen HT-Mütter. Sie gab mir eine sichere Bindung.
Ich habe vor einigen Jahren ein Wort dafür gefunden, womit mich meine BT-Uroma vielleicht ausgestattet hat: Resilienz. „Vielleicht“ deshalb, weil ein Teil dieser Resilienzfähigkeit sicher auch typbedingt ist.
Was ich eventuell von meinen anderen beiden HT-Müttern habe, ist mein Hang zum Perfektionismus, eine hohe Anforderung an eigene Leistungen und einen Drang zuhause alles ziemlich sauber und ordentlich zu haben. (speziell Bad und Küche)(könnte aber auch von meinen sehr vielen HT-Typanteilen in den Unter- und Unteruntertypen kommen).
Die oben genannten Sachen, sind eher die, die ich unbewusst übernommen habe.
Dann gibt es noch meinen bewussten festen Entschluss, seit ich ca. 12 oder so war, auf keinen Fall so zu werden wie meine Mutter. Auch eine Art Prägung. Irgendwie hat sie aber nicht 100%ig funktioniert, weil ich mich öfter dabei ertappe, speziell in der Erziehung des eigenen Kindes, genau so zu handeln wie sie. (Unterbewußtsein lässt grüßen? Oder HT-Anteile?)

Was mir noch gerade einfällt, ist, dass es bei uns (Mutter und Großmutter) immer wichtig war, nach außen "schön" zu tun: für mich ein Anlass bis heute manchmal zwanghaft die Wahrheit zu sagen, was bisweilen sehr undiplomatisch ist.

Ich finde es schwierig zu sagen, was also typbedingt ist oder von meinen Mitmenschen geprägt. Vielleicht werden sowieso schon anlegte Verhaltensmuster nur durch Prägung verstärkt bzw. unterdrückt.

Petra (1323)

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A58   RE: Typprägung durch Erziehung? bluaflava - 05.05.2006 22:35 
hallo petra,

danke für deine ausführliche schilderung.
das war echt interessant.

mir drängt sich da gerade so ein gedanke auf:
könnte es sein, dass die HT ihre prinzipien und regeln so strikt und mit druck (auch auf sich selbst) leben, dass andere typen um sie herum fast garnicht anders können, als sie teilweise zu übernehmen?

petra (ST)

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A59   RE: Typprägung durch Erziehung? heather - 06.05.2006 00:17 
oh, das hoffe ich nicht, Petra:-)

Nadine (HT)

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A60   RE: Typprägung durch Erziehung? heather - 06.05.2006 11:32 

jetzt mal wieder ernsthaft:
@Petra (blua): ich denke über Deine Anfrage schon seit mehrern Tagen nach – „insbesondere wäre es schön, wenn HT sich noch etwas äußern könnten“- was meinst Du damit genau?
Vielleicht erstmal so viel: meine beiden HT- Eltern haben mich unterschiedlich geprägt- am wichtigsten war wohl, dass ich schon häufig das Gefühl hatte, über Leistung definiert zu werden und dementsprechend auch immer unter einem gewissen Druck stand, alles schnell zu erledigen und bitte auch noch perfekt! Geprägt hat es mich dahingehend, dass ich heute sehr deutlich spüre, wie oft ich mich doch mit dem Satz „ich muss…“ unter Druck setze, weil es einfach auch der Standardsatz schlechthin in unserer Familie war…

@Petra (1323): den bewusssten festen Entschluss, NIEMALS so zu werden wie meine Mutter, kenne ich auch sehr gut. Ich entdecke immer wieder Anteile v.a. im zwischenmenschlichen Bereich (Ressource), bei denen ich sehr ungeduldig bin bzw. schnell kapituliere. Besonders heftig ist auch, dass Gutes nie gut genug sein kann und der Ehrgeiz, der mich schon auch das eine oder andere mal ganz schön unter Druck setzt.
Interessant ist die Aussage von Dir: dass es bei uns (Mutter und Großmutter) immer wichtig war, nach außen "schön" zu tun- dito!!!! Mir geht es heute ähnlich, dass ich dazu neige, meinem Gegenüber sehr deutlich mitzuteilen, was ich wovon halte…und manchmal hinterher denke, dass es nicht unbedingt immer hifreich ist…das kommt auch aus der vergangenen Zeit, wo es mir wirklich echt zuviel wurde, die Etikette bei Familienfeiern zu bewahren und vorgezeigt wurde (angefangen schon 3 Tage vorher, in welchem Klamottenstil man/ frau sich zeigt usw.)


Nadine (HT)

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A61   RE: Typprägung durch Erziehung? bluaflava - 06.05.2006 13:53 
ich meinte, dass es doch schön wäre, nachdem ST und BT sich äußerten, wie die HT-eltern auf sie gewirkt haben, wenn HT vielleicht erinnerungen an evtl. BT-eltern oder ST-eltern ausgraben könnten- oder eben auch sich generell zum thema äußern würden, da wir ja hier relativ wenige zur verfügung haben ;-D

deine erläuterungen würden meine nun angenommene theorie ja schon unterstützen.
ich selbst habe da auch so meine erfahrungen gemacht mit meinen HT-eltern.
da ging auch viel mit druck und vor allem mit bestrafungen, wenn das erwünschte, bzw. geforderte verhalten ausblieb. um der bestrafung zu entgehen habe ich dann schon oft auch "gespurt", was sich irgendwann teilweise schon manifestiert hatte.

petra (ST)

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A62   RE: Typprägung durch Erziehung? heather - 06.05.2006 14:35 
da kann ich Dir nur voll zustimmen- ich hoffe nur nicht, dass dies bspw. ein Verhalten ist, was ich von meinen Eltern übernommen habe (s. Beitrag A60)-also mein ganzes Umfeld "spurt" und "funktioniert", nur weil es MIR so passt!

Nadine (HT)

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A63   RE: Typprägung durch Erziehung? buchfrau - 06.05.2006 22:17 
@ Nadine
"Funktionieren" ist ein perfektes Wort für das was ich als Kind erlernt habe (erlernen musste). Hilft mir heute allerdings immer noch in Krisensituationen, andererseits ist es schwer eine Grenze zu ziehen, wann der Punkt erreicht ist besser nicht mehr zu funktionieren.
Mein Sohn (16) ist ja auch ein HT (3213, HT-Ich-Gegenwart-Macher)und während ich gestern das geschrieben habe und auch eben wieder, fällt mir auf, dass ich vielleicht das Funktionieren gegenüber HTs verinnerlicht habe. Denn egal wieviel Energie und Konsequenz ich aufbiete, er schafft es durch seinen Härte und Unnachgiebigkeit mich dazu zu bringen ihm nach vielen Einzelkriegen doch letztendlich seinen Willen zu lassen. Kriegsspielen ist eben nicht das was mir Spaß macht, ihm aber anscheinend ins Blut geschrieben ist und er kann dies bis zum Exzess.(er ist übrigens trotzdem ein netter Kerl)


Petra (1323)

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A64   RE: Typprägung durch Erziehung? mary - 08.05.2006 09:54 
Ich (BT) hab jetzt auch noch etwas darüber nachgedacht, wo/wie mich mein HT-Vater besonders prägte. Vorallem nachdem ich eure Aussagen über die HT-Mütter gelesen habe. Klar, funktionieren war auch immer sehr wichtig und nach außen den Schein wahren auch, genauso wie die Ordentlichkeit und Leistungsorientiertheit. Doch litten wir nicht so darunter wie ihr das beschrieben habt.
Wahrscheinlich deshalb, weil die Mutter eben mehr Einfluß auf Kinder hat als der Vater. Meine BT-Mutter hat vieles abgefangen (Geheimnisse gab es genug, um uns, sie und Vater zu schonen :-)) und uns mehr Btypisches mitgeben.

Lg Marion (BT)

Marion

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A65   RE: Typprägung durch Erziehung? bluaflava - 08.05.2006 19:09 
marion,
da warst du ja noch in der glücklichen lage, dass ein ausgleichfaktor (BT) da war ;-D. das macht sicherlich einen unterschied.
ich finde es insofern schwierig, wenn man zwei typgleiche eltern hat, die dem eigenen aber nicht entsprechen. welche chance hat man da als kind? eltern haben da ja eine vorbildfunktion, die sie im rahmen ihrer möglichkeiten womöglich nutzen/erfüllen. doch wenn das kind typunterschiedlich ist, bekommt es doch automatisch vorgelebt, dass es so wie es selbst ist irgendwie verkehrt ist.
ich hatte immer das gefühl, dass ich nicht auf diesen planeten gehören kann, da mich niemand wohl richtig verstand und es mich seeehr viel mühe gekostet hat, halbwegs mit dem druck, der da auf mir lastete, klar zu kommen.

petra (ST)

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A66   RE: Typprägung durch Erziehung? mary - 09.05.2006 11:41 
@Petra:

Das stimmt, dann wird es besonders schwierig für dieses typverschiedene Kind. So ähnlich muß es meiner SChwester (ST) unter lauter Btypen und Htypen auch gegangen sein.
Hier lag aber auch die Schwierigkeit, da eine BT-Mutter ihr ST-Kind natürlich immer Retten wollte und in Schutz nahm. Sie konnte so ihre Stypischen Bevorzugungen sehr gut ausleben...

Lg Marion (BT)

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A67   RE: Typprägung durch Erziehung? werner - 27.11.2012 19:58 

In der neuen Broschüre ist auf Seite 2 eine kleine Zeichnung, in der verschiedene Einflüsse auf die Gesamtpersönlichkeit beschrieben sind:

- kulturelle Umwelt

- individuelle Biografie

- Einfluss der Erziehung

- genetische Vererbung

- angeborenes Naturell

Wie wirkt sich das wohl aus, wenn jemand in einer Umwelt aufwächst, die z.B. von Beziehungstypen geprägt wird, von Beziehungstypen erzogen wird und noch vom Naturell her Beziehungstyp ist?

Also wenn die anderen Faktoren in die gleiche oder eine andere Richtung beeinflussen?

Ich wollte diesen Gedanken nur mal festhalten, auch wenn er schon verschiedentlich (Stichwort "Abfärbetheorie") diskutiert wurde.

Werner (Beziehungstyp, wir-verbunden, zukunftsorientiert, Denker - 123-Code: 1332)

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A68   RE: Typprägung durch Erziehung? werner - 11.03.2013 11:11 

In der aktuellen ZEIT ist unter der Überschrift "Muttis Tunte, Papas Lesbe" ein Artikel zu finden, der neueste Erkenntnisse über die Ursachen sexueller und geschlechtsspezifischer Prägungen ausbreitet. Darin geht es u.a. auch um die Epigenetik und ihren Einfluss auf den frühen Embryo.

Ein Satz darin erläutert hervorragend, was da geschieht und lässt sich auch auf die Hypothese der Entstehung unterschiedlicher Naturelle übertragen:

"... dass sich alle Aspekte der Sexualität getrennt voneinander entwickeln. Dabei entsteht eine Reihe von Sollbruchstellen. An ihnen können genetische, biologische und psychische Prägungen bereits in der frühesten Phase des Lebens auseinanderdriften. (...) Schon ganz am Anfang, noch vor der Einnistung in die Gebärmutter, unterscheiden sich männliche und weibliche Embryos im Aktivitätsmuster ihrer Gene drastisch ... (...) Stimmt die neue Hypothese von Rice und seinen Kollegen (...) müsste man demnach charakteristische Unterschiede im epigenetischen Profil der Chromosomen finden - typische biochemische Veränderungen auf den Erbmolekülen. Diese tragen nciht selbst die eigentliche Information, sondern sie steuern deren Lesbarkeit."

Quelle: ZEIT vom 7.3.2013, Rubrik Wissen (falls ich nächste Woche einen Link zum Originalartikel finde, kann ich ihn nachreichen)

Die Erforschung der Ursachen für sexuelle Orientierung könnte also die "Blaupause" abgeben für die Erforschung der Naturellunterschiede, wie wir sie beobachten ...

Werner (Beziehungstyp, wir-verbunden, zukunftsorientiert, Denker - 123-Code: 1332)

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